Gaddafi vs Bundesrat
Wäre Gaddafi, oder wohl eher "Gadd-Affi", ein Normalsterblicher, wäre die Diagnose, wohl schnell gestellt. Doch für Gaddafi gelten andere Gesetze. Deshalb erscheint er auch nicht in den Berichten von irgendwelchen Psychiatern, sondern gilt allerhöchstens als Exzentriker.
Was sich dieser Mann alles erlauben kann und die Leute um ihn herum mitzumachen bereit sind, ist schon allerhand. Wenn er als normaler Bürger in Zürich lebte, würde er wahrscheinlich zwischen psychiatrischer Klinik und der Strasse hin- und herpendeln. Zwischen einem Medikamentencocktail, der ihn auf den Boden der Realität bringt und dem Rebound, wenn er sich draussen, in der freien Wildbahn bewegt. Niemand würde zögern, diesen Menschen als Spinner zu betiteln.
Umso erstaunlicher, wie selbstverständlich andere Staatsoberhäupter, z.B. der Schweizer Bundesrat, und Medien mit diesem Mann umgehen. Er kann sich noch so exzentrisch benehmen, niemandem und vor allem auch keinem Psychiater kommt es in den Sinn, auszusprechen, was alle sowieso denken: Der Mann hat doch eine Schraube locker.
Lebte Gaddafi hier in der Schweiz würde er ausgegrenzt, pathologisiert und therapiert. Zu seinem und unserem Glück lebt und wirkt Gaddafi jedoch in Libyen. Wir hätten eigentlich gar nichts mit Gaddafi am Hut, wäre da nicht dieser Vertrag, den unser Bundesrat unglücklicherweise mit dem Diktator "ausgehandelt" und unterschrieben hat. Der wirft nämlich die Frage auf, wer denn wohl mehr von Sinnen ist, die Schweizer Regierung oder Gaddafi?
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